Geschichte erfolgreich weiterführen
Das vor zwei Jahren erworbene Areal der ehemaligen Isola-Werke fasziniert durch seine Dimension: Auf etwa 114 000 Quadratmetern reihen sich alte Industriehallen an klassische Büroarchitektur aus den 60er-Jahren. Ein naturgeschützter Waldbestand durchzieht das Areal, und mittendrin fliesst die Lüssel, die zum Einzugsgebiet des Rheins gehört.
Ein Paradebeispiel für nachhaltige Quartierentwicklung
Bis zum Jahr 2038 soll das Areal etappenweise in ein vielseitiges Wohn-und Arbeitsquartier transformiert werden. Schon heute ist das Projekt ein Paradebeispiel für nachhaltige Quartierentwicklung. Denn es umfasst den sorgsamen Umgang mit historischer Bausubstanz genauso wie die Vision einer sozialfreundlichen, energieeffizienten, innovativen Architektur.
Experten und Bevölkerung arbeiten Hand in Hand
Bis dahin gibt es viel zu tun: Die sorgfältige Entwicklung des Areals findet in enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde und der Bevölkerung von Breitenbach statt. Experten, wie Raumplaner, Architekten, Nachhaltigkeitsexperten, Soziologen, Verkehrs- und Kostenplaner sowie Immobilienbewerter, begleiten den gesamten Transformationsprozess.
Bereicherung statt Konkurrenz
«Nachhaltige Quartiergestaltung entsteht durch die erfolgreiche Mischung aus Wohntypologien, Nutzungen, Aktivitäten und Menschen verschiedener Generationen. Das gibt den Anstoss für lebendige, produktive Nachbarschaften und ein authentisches Miteinander.» So beschreibtTobias Meyer, Head of Development & Construction, das ambitionierte Vorhaben. Damit soll das neue Quartier aber keinesfalls als Konkurrenz zum bestehenden Dorfkern Breitenbach wahrgenommen werden, sondern diesen mit lebendigen Nutzungen bereichern.
Optimierung der Heizungsanlagen bei bestehenden Gebäuden
Noch wirkt das Isola-Areal wie ein schlafendes Industriegebiet. Immer mal wieder hört man Maschinen hinter alten Holztüren röhren. Lastfahrzeuge rattern über Kopfsteinpflaster. Handwerker eilen durch die Gassen. Doch hinter den Kulissen laufen bereits Veränderungen: So gab es Verbesserungen im Bereich der Heizungsanlagen. Die Wassertemperatur der Wärmeverteilung auf dem Areal konnte von rund 175 Grad Celsius auf unter 100 Grad Celsius gesenkt werden.
Erhebliche Energieeinsparung durch zielgerichtete Wärmeverteilung
Dabei wurden mehr als 100 Regelventile in die bestehende Ringleitung eingebaut, so dass die Wärme zielgerichtet auf alle Gebäude und Mietflächen verteilt werden kann. Dadurch konnte der Betrieb von zwei Ölheizungen eingestellt und durch einen Gasheizkessel abgelöst werden. Die daraus resultierende Energieeinsparung wird wesentlich sein und kann im Frühling 2023 erstmals mit dem Verbrauch aus den Vorjahren verglichen und ausgewiesen werden.
Umgang mit historischer Bausubstanz erfordert Fingerspitzengefühl
Die bestehenden Mieter schätzen das ganzheitliche Vorgehen von Seraina Invest und begrüssen, dass viele Gewerbeflächen nach der Areal-Umgestaltung erhalten bleiben. Auch das ehemalige Kantinengebäude mit einer Nutzfläche von 1 300 Quadratmetern soll sorgfältig für die Büronutzung saniert werden. Eine Aufgabe, die Fingerspitzengefühl erfordert. Einerseits müssen höchste Energieeffizienz und neue Arbeitsgewohnheiten berücksichtigt werden, andererseits sollen die historische Bausubstanz und der architektonische Ausdruck erhalten bleiben. Das Baugesuch für das Projekt wurde zu Beginn des neuen Geschäftsjahres eingereicht.
Alt und Neu dürfen nebeneinander existieren
Bis zum Baustart im Jahr 2028 soll das Quartier am Ortsrand mit weiteren Zwischennutzungen belebt werden. Aber auch dann dürfen Neu und Alt nebeneinander existieren. Denn das Areal entwickelt sich schrittweise: «Wir sind überzeugt, dass jeder Entwurf auf die spezifischen Nutzungen und die Charakteristik des jeweiligen Ortes zugeschnitten sein muss», erklärt Senior Development & Construction Manager Arthur Onyeali. «Was wir in Breitenbach vorhaben, lässt sich nicht von heute auf morgen verwirklichen.»
Braucht es auch nicht. Erfolgreiche Geschichte führt man nicht an einem Tag fort. Man lässt sie sich durch professionelle Planung entfalten.
Leitsätze für die nachhaltige Entwicklung des Isola-Areals
Transformation
Schrittweise und nachhaltige Integration in einen lebendigen Dorfteil unter Berücksichtigung der industriellen Identität.
Nutzungen
Instandhaltung bestehender Arbeitsflächen und Gewerberäume sowie von bestehenden, denkmalgeschützten Gebäuden als Zeitzeugen.
Zwischennutzung
Mit bestehenden Flächen über die gesamte Entwicklungszeit Zwischenerträge generieren, die zur Identitätsstiftung des Areals beitragen.
Städtebau und Architektur
Durch Erstellung diverser Wohntypologien sowie eine gute Durchmischung von Mietobjekten und Eigentum auf unterschiedliche Nutzungsbedürfnisse eingehen.
Gewässer und Freiräume
Mit Renaturierungsmassnahmen und der Umwandlung bestehender Anlagen in öffentliche Freizeitflächen die Attraktivität des Areals erhöhen.
Erschliessung und Mobilität
Fuss- und Velorouten unterstützen die ursprüngliche Wegführung auf dem Areal, unterirdische Parkplätze ermöglichen ein autofreies Quartier.
Naturwerte
Mit dem Schutz von wertvollen Grünräumen und Naturelementen sowie dem Erhalt von unversiegelten Flächen die Artenvielfalt weiterentwickeln.
Umwelt
Geringe Belastung durch den Einsatz hocheffizienter Heiz- und Energiegewinnungssysteme, wie Wärmepumpen mit Erdsonden und Wasser sowie Photovoltaik. Die Umsetzung erfolgt im Minergie-Standard und gemäss dem Standard für Nachhaltiges Bauen Schweiz (SNBS).